Die echte, inoffizielle, geheime Biografie von BULLET FOR MY VALENTINE by Trevor Baker

Autor:Trevor Baker
Die sprache: eng
Format: epub
Herausgeber: Ubooks
veröffentlicht: 2012-07-26T16:00:00+00:00

Scream!

Je mehr Konzerte Bullet spielten, desto schlimmer wurde es mit Matts Stimme und nach jeder Tour fiel es ihm schwerer zu singen.

«Am Ende war es eine Tour zu viel, die das Fass zum Überlaufen brachte», erinnerte er sich später.

«Jeder neuen Band geht es so. Sie werden in die Welt hinausgeschubst und dann wird getourt, getourt, getourt, bis das zweite Album kommt», meint ihr ehemaliger Tourmanager Frank Connor-Hughes.

Die Hauptverantwortung für die Band lastete auf Matts Schultern. Er wusste, dass man von ihm neue Songs für den Nachfolger von The Poison erwartete. Inzwischen war ein ganzes Räderwerk um Bullet For My Valentine herum entstanden, Jobs hingen von ihnen ab und Tausende Fans warteten bereits gespannt, was sie sich als Nächstes einfallen lassen würden. Glücklicherweise ließ ihn sein enormes Selbstvertrauen nicht im Stich und er fasste den wachsenden Druck eher als Herausforderung denn als Bedrohung auf. Frank Connor-Hughes ist der Ansicht, dass sich Matt auch durchaus hätte weigern können, so enorm viele Konzerte zu geben. Am Ende tat ihm sein eigener Ehrgeiz nicht gut.

«Matt hat einiges gelernt und sich bestimmt nie in Dinge hineinziehen lassen, hinter denen er nicht stand. Aber er war noch dabei, sich in die Musikerkarriere einzuarbeiten. In unserer gemeinsamen Zeit war er immer derjenige, der sich ganz auf das konzentrierte, was die Band gerade machte und welchen Kurs sie einschlugen. Den anderen Bandmitgliedern war das ebenfalls wichtig, allerdings nicht so sehr wie Party feiern und Gigs spielen.»

Das schwierige am Leben als Band ist, dass man erwartet, dass andauernder Spaß Teil des Jobs ist. So erträumt man es sich zumindest. Aber wenn man so viel unterwegs ist wie Bullet For My Valentine, kann nicht jeder Tag eine lustige Party sein. Wenn man einen gewöhnlichen Job hat, ist es normal, gelegentlich gelangweilt oder deprimiert zu sein, doch als «Rockstar» wirkt man durch solch ein Eingeständnis wie ein Versager. Im Jahr 2006 mussten sich Bullet jedoch damit abfinden, dass ihr «Job» auch Schattenseiten bereithielt.

«Manchmal ist man sehr niedergeschlagen und hat Heimweh», gestand mir Matt. «In einer Band zu sein ist ein zweischneidiges Schwert. Obwohl wir darauf brennen, auch weiterhin bekannter und erfolgreicher zu werden, können viele Menschen nicht nachvollziehen, dass es auch ungemein eintönig werden kann – im Grunde wie in jedem anderen Job auch. Es gibt unglaubliche Höhepunkte, aber manchmal ist es auch unheimlich mühselig und bedrückend.»

Sie alle lebten über lange Zeiträume von ihren Familien getrennt. Besonders schwer traf es Jay und Moose, die nicht miterleben konnten, wie ihre kleinen Kinder aufwuchsen.

«Es ist seltsam, wenn man nach zweimonatiger Abwesenheit wieder nach Hause kommt», berichtete mir Matt. «Gehört man dort überhaupt noch hin? Weiß meine Partnerin überhaupt noch, wie ich aussehe? Für die von uns, die schon Kinder haben, ist es besonders schwer, aber hoffentlich können Jays Tochter und Mooses Kinder in zehn Jahren davon profitieren. Im Augenblick verpassen Jay und Moose viel, aber auf lange Sicht werden sich ihre Opfer rentieren, denn die Kinder werden gut versorgt sein. Ihnen werden sich viele Chancen bieten und sie können aus ihren Leben machen, was immer sie wollen.

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